Kneipp und seine Gesundheitslehre

Sebastian Kneipp

 

Sebastian Kneipp (1821-1897) ist für sein ganzheitliches Gesundheitskonzept bekannt und geschätzt. Eigentlich war er aber von Beruf gar nicht Mediziner, sondern Pfarrer. Diesen Berufswunsch hatte Kneipp schon sehr früh und es gelang ihm trotz vieler Hindernisse ihn zu verwirklichen.

Als er an Tuberkulose erkrankte, heilte er sich durch eiskalte Bäder in der Donau und entwickelte später aus dieser Erfahrung sein Gesundheitskonzept, mit dem er Kranke heilte und letztlich weltweite Bekanntheit erlangt. Gleichzeitig wies er immer wieder auf die vorbeugende Wirkung einer gesunden Lebensweise hin.

Er richtete drei Stiftungen ein: das Kneippianum, das Sebastianeum und die Kneippsche Kinderheilstätte. Ob arm oder reich, Kneipp machte bei seinen Patienten keinen Unterschied. Durch eine scharfe Beobachtungsgabe und die große Zahl der behandelten Patienten konnte Kneipp ein immenses Wissen über Diagnostik und Naturheilkunde gewinnen. Das ging soweit, dass die Ärztezeitung ihm nach seinem Tod einen wohlwollenden Nachruf widmete. Besonders bemerkenswert, hatten die studierten Mediziner doch jahrelang versucht, den erfolgreichen Rivalen wegen Kurpfuscherei ins Gefängnis zu bringen.

Kneipp hinterließ der Nachwelt viele Schriften. Am bekanntesten sind: „So sollt ihr leben“ und „Meine Wasserkur“ (Teil 1 und Teil 2). Bis heute ist die gesundheitsfördernde und -erhaltende Wirkung der Anwendungen und der Kneipp-Kur unumstritten. Es gibt zahlreiche Kneipp-Kurorte in Deutschland. Untrennbar mit dem Namen verbunden ist speziell Bad Wörishofen, wo Kneipp seit 1855 wirkte.

5 Elemente

Sebastian Kneipp erfand dieses ganzheitliche Konzept
für einen Lebensstil der Prävention und/oder Therapie.

Einzelkomponenten sind die „5 Elemente“ – am besten in Kombination.

 

 

Wasser

Das Element Wasser als Vermittler natürlicher Lebensreize steigert die Leistungsfähigkeit, regt die Abwehrkräfte an und verbessert das Körperbewusstsein.
Vorbeugend und therapeutisch wirken Wasseranwendungen harmonisierend auf das Nerven- und Hormonsystem sowie auf die Psyche.

Heilpflanzen

Die Anwendung von Heilpflanzen zum inneren und äußeren Gebrauch in Form von Tees, Säften, Dragees, Bade- und Wickelzusätzen,
Inhalation sowie als Auflagen und Salben werden als Heilmittel, zur Vorbeugung oder als Pflegemittel eingesetzt.

Bewegung

Körperliche Aktivität - sinnvoll und dosiert angewendet - verbessert Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit. Sie stärkt das Immunsystem,
regt den Stoffwechsel an und kräftigt das Herz-Kreislaufsystem. Regelmäßiger Sport erhöht die Stresstoleranz und stärkt das Selbstwertgefühl.
„Untätigkeit schwächt, Übung stärkt, Überlastung schadet“

Ernährung

Eine gesunde Ernährung im Kneipp’schen Sinne besteht aus einer einfachen, ausgewogenen, möglichst naturbelassenen, vollwertigen Kost.
Sie sollte dem jeweiligen Energiebedarf angepasst sein. „Wenn Du merkst, du hast gegessen, hast du schon zuviel gegessen.“

Balance

Unter Lebensrhythmus ist eine harmonische, ausgewogene, natürliche Lebensweise zu verstehen, die die Einheit von Körper,
Geist und Seele und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Anspannung und Entspannung, Arbeit und Ruhe, Aktivität und Passivität
aber auch Kreativität und ein harmonischer Umgang mit den Mitmenschen und der Natur berücksichtigt.